++ Spielbericht des Alemannia Aachen ++
 


Hertha BSC vs Alemannia Aachen 0:0 vom 04.10.2010

Hertha BSC vs Alemannia Aachen 0:0 vom 04.10.2010     Hertha BSC vs Alemannia Aachen 0:0 vom 04.10.2010     FOTO: Blue-Army Inside

Hyballas Straßenköter ärgern die Hertha

Bärenstarke Alemannia ist beim 0:0 in Berlin das bessere Team

Gutes Positionspiel, hohe Laufbereitschaft und konsequentes Verteidigen: Durch eine konzentrierte Leistung kam die Alemannia am Montagabend zu einem verdienten 0:0-Remis im Berliner Olympiastadion. Benny Auer hatte vor 34.762 Zuschauern beim Tabellenführer die größte Chance zur Führung, doch Aachens Kapitän scheiterte in der neunten Minute freistehend an Hertha-Keeper Aerts. Das torgefährlichste Team der Zweiten Liga stellte die Alemannia-Defensive zu keiner Zeit vor ernsthafte Probleme, so dass sich beide Mannschaften am Ende verdient die Punkte teilten.

Bei den Hauptstädtern musste Peter Hyballa neben dem Langzeitverletzten Markus Daun weiterhin auf Thorsten Stuckmann, Nico Herzig und Thorsten Burkhardt verzichten. Die kurzfristigste Absage erhielt Alemannias Coach kurz vor der Abreise nach Berlin: Seyi Olajengbesi sagte nach einem Belastungstest ab und reiste erst gar nicht mit. Vor Keeper David Hohs setzte sich daher die Viererkette aus Timo Achenbach, Tobias Feisthamel, Thomas Stehle und Florian Müller zusammen, der beim Bundesligaabsteiger sein Startelfdebüt feierte. Kevin Kratz begann auf der „Sechs“ vor der Abwehr, Marco Höger und Alper Uludag kamen über die Außen. Hinter dem Sturmduo Benny Auer und Zoltán Stieber durfte Tolgay Arslan erneut von Beginn an ran.

Stärkster Zweitligagegner, ungewohnt großes Stadion und über 35.000 Zuschauer: Die Bedingungen waren für die junge Alemannen-Mannschaft eher ungewohnt, doch beeindruckt zeigten sich die Tivoli-Kicker zunächst keineswegs, ganz im Gegenteil: Die erste riesen Chance hatten die Schwarz-Gelben in der 9. Minute. Arslan bediente Auer mit einem mustergültigen Zuspiel, doch Aachens Kapitän scheiterte aus kurzer Distanz an Hertha-Keeper Maikel Aerts. Dass es zumindest im ersten Durchgang ein munterer Schlagabtauch werden sollte, zeichnete sich schon in der Anfangsphase ab, denn auch die Hausherren setzten durchaus ein Ausrufezeichnen in der Offensive. Hohs parierte allerdings sowohl gegen Ramos als auch gegen Friend (12./13.). Auch in der 23. Minute blieb Hohs Sieger gegen Friend, der sich im Zusammenspiel mit Domovchiyski in aussichtsreiche Schussposition brachte.

Die Hertha hatte im weiteren Verlauf mehr Ballbesitz, doch die größeren Chancen zur Führung konnte sich die Alemannia notieren. Auer sah Höger im Rücken der Abwehr, der nur knapp am linken Pfosten vorbeizog (33.). Der Hauptstadt-Club tat sich schwer gegen die gut organisierte Viererkette der Schwarz-Gelben. Ramos versuchte es daher erneut aus der Distanz, doch Hohs hatte keine Probleme (37.). Bis zum Halbzeitpfiff passierte nichts mehr, die Alemannia verabschiedete sich mit einer starken Leistung in die Pause.

Ohne Wechsel kamen beide Teams aus den Kabinen, die Alemannia begann ebenso konzentriert wie im ersten Durchgang. Die Berliner waren bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen, doch die Elf von Peter Hyballa störte konzentriert und schaltete blitzschnell in die Offensive um. Herthas Hubnik entschärfte in letzter Sekunde eine Hereingabe von Uludag vor dem einschussbereiten Auer (50.).

Der Druck der Herthaner nahm nun etwas zu, doch vor echte Probleme wurde die Aachener Defensive nicht gestellt. Gefährlich wurde es wenn nur bei Distanzschüssen, wie in der 68. Minute, als Ramos Hohs aus gut 20 Metern mit einem schönen Schlenzer zu einer starken Parade zwang. Die klaren Chancen hatten die Alemannen nun nicht mehr, Aerts war gegen Auer einen Schritt schneller, nachdem Arslan die Kugel von der linken Seite flach in den Berliner Straftraum schlug (77.).

Die Schlussphase war auf beiden Seiten durch zahlreiche Fehlpässe geprägt, das Spielniveau nahm zusehends ab. Die Jungs vom Tivoli fielen insbesondere durch eine immens hohe Laufbereitschaft auf, die es dem Tabellenführer nicht ermöglichte, für echte Torgefahr zu sorgen. Ohne Mühe hielten die Schwarz-Gelben den Punkt bis zum Schlusspfiff sicher fest und sind damit das bisher erste Team, das einen Punkt aus der Hauptstadt entführen konnte.


Spielbericht Alemannia Aachen



Stimmen zum Spiel

Peter Hyballa: Alemannia Aachen kann heute stolz auf diese Mannschaft sein. Was wir hier beim Tabellenführer fußballerisch und spielerisch abgeliefert haben, war richtig stark. Wir haben die ganze Woche Umschaltbewegungen trainiert, weil die Hertha da einfach überragend ist. Wir wollten mit Tolgay Arslan immer wieder in den Rücken von Peter Niemeyer kommen - das hat die Mannschaft gut gemacht. Mit ein bisschen Fortune hätten wir heute auch drei Punkte mitnehmen können.

Thomas Stehle: Man sieht, dass es bei uns im Moment richtig gut passt. Wir haben defensiv gut gestanden, auch wenn es gegen Rob Friend nicht immer einfach ist. Wir wollten hier etwas mitnehmen, das war nicht nur ein Spruch. Wir haben hier verdient einen Punkt geholt. Mit den jungen Spielern macht es richtig Spaß, da ist Leben auf dem Platz.

David Hohs: Wir haben nicht viel zugelassen und unsere Sache defensiv sehr gut gemacht. Nach vorne fehlte vielleicht die letzte Durchschlagskraft, aber das wäre wohl hier im Olympiastadion auch ein bisschen zu viel verlangt gewesen. Zum zweiten Mal in Folge zu Null, dann auch noch hier in Berlin - das freut mich natürlich.

Erik Meijer: Ich bin stolz, wie die Mannschaft sich heute präsentiert hat und wie sie mit dem Druck umgegangen ist, im großen Olympiastadion gegen den Tabellenführer zu spielen – Chapeau.


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